Frisch aus dem Ofen
Das Seeland, bekannt auch als "Gemüsegarten der Schweiz", umfasst die Gebiete zwischen Neuenburger-, Bieler- und Murtensee. Im Buch "Seeländer Küche" von Marianne Kaltenbach hat mich der Zwiebelkuchen angelacht, da dieses Rezept gänzlich ohne Eier auskommt.
Den Sahneanteil habe ich von 250 ml auf 200 ml reduziert und entsprechend mehr Milch genommen. Im Originalrezept werden vor dem Backen Speckscheiben auf den Kuchen gelegt. Diese habe ich durch Käse und selbstgetrocknetes Suppengemüse in der Füllung ersetzt. Schneller geht es, wenn man fertigen Kuchenteig verwendet. Einfaches, aber sehr leckeres Soulfood.
Reicht für 4-6 Personen als Hauptgericht.
Teig:
- 250 gr Mehl
- 130 gr Butter
- 100-150 ml kaltes Wasser
- 1/2 Tl Salz
Die Zutaten zu einem Mürbeteig verarbeiten. Nicht kneten, sonst wird der Teig gummig. Zu einer Kugel rollen und 2-3 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Danach 2-3 mm dick ausrollen und die Wähenform/Kuchenblech (26 cm Durchmesser) damit auslegen. Mit einer Gabel mehrmals einstechen, bis zur Verwendung wieder in den Kühlschrank stellen.
Füllung:
- 750 gr Zwiebeln, sehr fein geschnitten
- 3 El Butter
- 1 El Mehl
- 250 ml Milch
- 200 ml frische Sahne
- Salz, Pfeffer
- 50 gr geriebener Gruyère & 1 El getrocknetes Suppengemüse (oder 100 gr Speckscheiben)
Den Backofen auf 210 Grad vorheizen.
Zwiebeln in Butter gut andünsten. Mehl darüberstäuben, kurz weiterbraten und dann mit der Milch ablöschen. Es soll ein dickflüssiger Brei entstehen. Die Sahne und ggf. Suppengemüse und Käse unterrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Herd ausschalten und die Pfanne zur Seite stellen, damit die Füllung etwas auskühlen kann.
Teigboden aus dem Kühlschrank holen und die Füllung gleichmässig darauf verteilen. Mit den Speckscheiben, falls verwendet, belegen. In der Mitte des Ofens 40 Minuten backen. Lauwarm oder kalt servieren. Dazu passt grüner oder gemischter Salat.
Zum Kochbuch:
Vor Jahren in einem Antiquariat gekauft, einige Rezepte darin markiert und danach schön im Regal verstauben lassen. Ich tue mich halt etwas schwer mit fotolosen Kochbüchern. Zumindest finden sich darin einige Bilder und Skizzen des Malers Albert Anker, die dem Leser Einblicke in das Leben der Seeländer Bevölkerung im ausgehenden 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gewähren. Die Rezepte sind mehrheitlich rustikal und genau das schätze ich an diesem Buch. Kein Chichi, keine exotischen Zutaten, keine ausgefallenen Zubereitungsarten. Bodenständige Küche mit Lebensmitteln, die man überall erhält und meist auch noch kostengünstig sind. So kann man einfach saisonal und regional Kochen.
P.S. Das Rezept für Söuöhrli (=Schweineohren) unterschlage ich jetzt mal.
Oh, das klingt schön lecker und deftig. Eine tolle Idee! :)
AntwortenLöschenMit einem lieben Gruß,
Sarah
das Büchlein steht auch in meinem Regal, aber die Chance, einen Blick da hinein zu werfen, hat man eher im Internet ;-)
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