Leise ist es hier geworden. Ich nenne es lieber leise, denn "still" hat so einen leicht unangenehmen Nachgeschmack. So nach endgültigem Abschied. Momentan befinde ich mich an einem Punkt, dem die meisten Blogger irgendwann mal mindestens einen Besuch abstatten. Wie soll es hier weitergehen? Tja, eine sehr gute Frage.
2013 war ein überaus turbulentes Jahr. Leider nicht im positiven Sinn. Der Umzug verschaffte uns zwar eine neue Wohnung, aber dank massiver Einrichtungsverzögerungen ist daraus immer noch kein Zuhause geworden. Nach über einem halben Jahr immer noch aus und mit Kartons und Kisten wohnen zu müssen, fällt mir schwer. Sehr schwer. Darunter leidet auch das Kochen. Die Lebensfreude. Und als Nebeneffekt auch das Bloggen. Inmitten von Plastikfolie, Malerutensilien und Dreck lustvoll den Löffel schwingen? Ich habe es probiert. Immer wieder. Es hat mich nur noch mehr deprimiert. Ich kaufe wunderbare Lebensmittel, freue mich auf die Zubereitung und kaum stehe ich in der Küche, könnte ich heulen. Schreien. Vor Ärger irgendwas gegen die Wand schleudern. Gegen die Schränke treten. Warum ich es nicht tue? Ich habe mittlerweile resigniert. Will mich nicht mehr damit auseinandersetzen, denn sonst könnte ich noch auf dumme Ideen kommen. Und von denen hatte ich dieses Jahr schon genug.
Ich stellte mir viel zu oft die Frage, welches wohl die schmerzhafteste Foltermethode ist. Mehrere Monate mit Individuen verbringen zu müssen, die man schon unter normalen Bedingungen nicht ausstehen kann, dürfte auf einem der vordersten Ränge landen. Wer möchte schon erleben, wie Anstand und Respekt zu Fremdwörtern werden und nur noch die Gier regiert? Gottseidank muss ich diesen Leuten voraussichtlich nie mehr begegnen. 2014 wird also zumindest in dieser Hinsicht besser werden. Schwarzer Humor, Ironie, Sarkasmus, ein Vorschlaghammer und die Möglichkeit beim Zusammenkloppen der Möbel laut zu schreien, waren Balsam für meine Seele und die Retter meiner geistigen Gesundheit.
Beziehungstechnisch gingen die Ereignisse natürlich auch nicht spurlos vorüber. Wir bemühen uns, die verlorenen Monate aufzuholen. Bis jetzt mit sehr mässigem Erfolg. Übrigens: Tausche niemals drei Wochen Italien gegen zwei Wochen Amsterdam gegen eine Woche Braunwald gegen zwei Tage im Schwarzwald gegen die Aussicht, nicht vor August nächsten Jahres zu zweit ausspannen zu können. Yipie.
Auch der Garten hatte zu leiden. Jeder der leider viel zu kurzen Besuche tat mir beinahe körperlich weh. Mit Liebe gesät und gepflanzt, voller Traurigkeit dem Kompost übergeben. Sinnlosigkeit, wohin ich auch sehe.
Nach all dem kam und kommt keine Weihnachtsstimmung bei mir auf. Kein Adventskranz, keine Keksbackorgien, keine Vorfreude, kein Weihnachtsfest und auch kein pompöses Menü. Vielleicht schmort an einem der drei Tage ein bisschen Fleisch im Ofen. Dazu ein Gratin Dauphinoise. Und ein Tiramisù danach. Vielleicht. Wir werden sehen.